Bio­tech­no­lo­gie

Die Ro­te Bio­tech­no­lo­gie (Dia­gnos­ti­ka, The­ra­peu­ti­ka) ist heu­te von gro­ßer Be­deu­tung für die deut­sche Wirt­schaft. Baye­ri­sche For­schungs­ein­rich­tun­gen ha­ben in der Ro­ten Bio­tech­no­lo­gie ei­ne Spit­zen­po­si­ti­on. Den­noch sind die deut­schen Un­ter­neh­men auf glo­ba­ler Ebe­ne – ins­be­son­de­re im Ver­gleich zu den USA – in ei­ner re­la­tiv schwa­chen Po­si­ti­on. Der Ab­stand hat sich in den letz­ten zehn Jah­ren ver­grö­ßert. Ein we­sent­li­cher Grund hier­für sind die lan­gen In­no­va­tions- und Ent­wick­lungs­zy­klen so­wie kri­ti­sche Fi­nan­zie­rungs­struk­tu­ren in Deutsch­land. 

Die Wei­ße Bio­tech­no­lo­gie (in­dus­tri­el­le Pro­duk­ti­on, so­wohl Pro­duk­ti­ons­me­tho­den als auch Werk­stof­fe und neue „Grund­stof­fe“) hat in Zu­kunft ein gro­ßes Po­ten­zi­al; es wird mit ei­ner Re­vo­lu­ti­on in der che­mi­schen Pro­duk­ti­ons­tech­nik ge­rech­net (Bio­ka­ta­ly­sa­to­ren, Hoch­durch­satz-Re­ak­to­ren, bio­ge­ne Roh­stof­fe). Hier be­steht drin­gen­der Auf­hol­be­darf, um der deut­schen Che­mie­pro­duk­ti­on die Zu­kunft zu si­chern. 

Die Grü­ne Bio­tech­no­lo­gie (agra­ri­sche Pro­duk­te) spielt in Deutsch­land na­he­zu kei­ne Rol­le, weil kei­ne ge­sell­schaft­li­che Ak­zep­tanz be­steht. Des­halb ist mit­tel­fris­tig die Ab­hän­gig­keit von geis­ti­gem Ei­gen­tum vor­aus­zu­se­hen, das heu­te prak­tisch aus­schließ­lich au­ßer­halb Deutsch­lands ge­schaf­fen wird. Die­ses gra­vie­ren­de De­fi­zit wird lang­fris­tig kaum gut­zu­ma­chen sein.