Revolutionär neue Technologien haben ihren Ursprung häufig in neu gegründeten Unternehmen. Daher muss der seit Jahren rückläufige Trend im deutschen Gründungsgeschehen gedreht werden. Um im Wettbewerb um die führenden Technologien der Zukunft bestehen zu können, bedarf es einer Anpassung der Rahmenbedingungen und einer möglichst unbürokratischen Unterstützung von Unternehmensgründungen. Gesetzliche Auflagen und Verwaltungsanforderungen sind auf ein Minimum zu begrenzen. Eine hohe Gründungsintensität beschleunigt den effizienten Transfer von Ideen aus der Wissenschaft in marktfähige Produkte. Unternehmerisches Denken und Handeln muss in die Hochschulen einziehen und deren akademischen Auftrag ergänzen.
Unternehmensgründungen werden durch direkte Unterstützung wesentlich vereinfacht. Diese umfasst Mentoren, Business Angels, engagierte Professoren und Studenten sowie Unternehmen. Wichtig sind vor allem einfache und transparente Strukturen, Entbürokratisierung sowie die Etablierung von einheitlichen Ansprechpartnern (One Stop Agency) und Förderlotsen. Über die Erweiterung bestehender Angebote, wie z.B. Unternehmer-TUM, können mehr mittelständische Unternehmen erreicht und aktiviert werden.
Die Business-Angel- und Finanzierungs-Netzwerke müssen durch Gewinnung neuer Investoren zusammengeführt und verstärkt werden. Jungen Unternehmen müssen in Netzwerke und Verbundprojekte eingebunden werden, um einen intensiven fachlichen Erfahrungsaustausch zu gewährleisten.
Eine Herausforderung sind das in Deutschland allgemein schwach ausgeprägte Gründungsklima und die Angst vor dem Stigma des unternehmerischen Scheiterns. Der unternehmerische Spirit, zum Beispiel an Universitäten, bedarf einer massiven, gezielten Förderung. Die wirtschaftliche Zielsetzung darf im Umfeld der universitären Forschung kein Tabu sein.
Nur eine breite Unternehmer- und Gründungskampagne kann zu einer Bewusstseinsänderung führen. In diese müssen Informations- und Karrieremessen an Hochschulen, zu denen speziell Start-up-Unternehmen eingeladen werden, ebenso integriert werden wie Thementage des Mittelstands an den Hochschulen oder beispielhafte Projekte und Wettbewerbe für Gründungen, wie z.B. 5-Euro-Business.
Regionale Initiativen, wie die Auslobung von Gründerpreisen durch etablierte Unternehmen, sind ein weiterer Baustein und können Vorbildcharakter haben.